Montafoner Baukultur

Seit 2015 wird die Kennzeichnung für eine fachgerechte Erhaltung und Renovierung von baukulturellem Erbe im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt

Bestandsdokumentation und Wissensvermittlung

Bisher sind bereits einige Anstrengungen unternommen worden die Bausubstanz und auch die Baukultur des Montafons zu dokumentieren und zu erforschen, wie zum Beispiel das Kulturlandschaftsinventar Montafon und das Maisäßinventar Montafon zeigen. 

Darüber hinaus wurde versucht, das Wissen über unsere einzigartige Kulturlandschaft auf verschiedenen Wegen zu vermitteln: Es werden regelmäßig Kulturlandschaftsführungen und -exkursionen angeboten, beim Kulturlandschafts-Festival „septimo“ dreht sich alles um die Kulturlandschaft und die Tagung „Montafoner Gipfeltreffen" behandelt das Thema auf hohem wissenschaftlichen Niveau. 

Der Stand Montafon, der Heimatschutzverein Montafon und die Montafoner Museen arbeiten viel und gerne daran, dass unsere Kulturlandschaft draußen und in den Köpfen der Menschen erhalten bleibt und sich das Wissen darüber nicht verliert.

Erhalt der Baukultur

Ein weiterer Aspekt der Montafoner Kulturlandschaft, der nun mehr ins Blickfeld von Einheimischen aber auch von Gästen gerückt werden soll, ist die Baukultur im Tal und der fachgerechte und beispielgebende Umgang mit dieser in Form von Erhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen. Einige dieser Vorhaben haben bereits dazu geführt, dass Gebäude von bauhistorischem und heimatkundlichem Wert unter hohem finanziellen Aufwand und großem Arbeitseinsatz der Eigentümer:innen erhalten werden konnten. 

Bisher hat es jedoch an einer Möglichkeit gefehlt, solche Gebäude als Teil des baukulturellen Erbes des Montafons vor Ort zu kennzeichnen und somit die Allgemeinheit darüber zu informieren und vor allem auch den Eigentümer:innen die verdiente Anerkennung angedeihen zu lassen.

Die Kennzeichnung als Anerkennung

Aus diesem Grund vergibt der Stand Montafon in Zusammenarbeit mit dem Heimatschutzverein und den Montafoner Museen eine Anerkennung in Form einer Kennzeichnung als Montafoner Kulturgut. 

Besonders wertvolle (historische) Gebäude aus dem gesamten Spektrum der Montafoner Baukultur – aus Landwirtschaft, Tourismus oder Wasserwirtschaft etc. –, die in gutem Bauzustand erhalten oder fachgerecht restauriert wurden, können mit dem Signet „Montafoner Baukultur“ gekennzeichnet werden.

Nominierung und Auswahlverfahren

Die Objektvorschläge für das Auswahlverfahren kommen vom Heimatschutzverein Montafon. Aus der Anzahl der nominierten Objekte sucht eine fachkundige Jury aus den Bereichen Architektur, Bauforschung, Denkmalschutz, Geschichtsforschung und Kulturwissenschaft per Vorauswahl diejenigen aus, die in die engere Auswahl kommen und vor Ort begutachtet werden. Über den Stand Montafon werden Begehungstermine koordiniert, wo Jury und Gebäudeeigentümer:innen zusammentreffen. 

Die Entscheidung über die Verleihung der Anerkennungen trifft die Jury bei einer Vergabesitzung. Hier werden die Meinungen und die Ergebnisse aus den Begehungen diskutiert und gemeinsam beschlossen, wer den Anerkennungspreis erhält. Hier sind auch Mitglieder des Heimatschutzvereins sowie der Leiter der Montafoner Museen zugegen und können gegebenenfalls ihre Perspektive einbringen.

Die Verleihung

Die Verleihung findet alle zwei Jahre im Rahmen von septimo statt, vorbehaltlich des Einverständnisses der Eigentümer:innen. Die Anzahl der Anerkennungen kann variieren und es können in einem Jahr mehrere, in einem anderen Jahr nur eine Kennzeichnung verliehen werden, je nachdem welche und wie viele Vorschläge eingereicht wurden.

Die Kennzeichnung

Das Signet „Montafoner Baukultur“ besteht aus transparentem Kunststoff im A5-Format, welches mit Wand-Distanzhaltern befestigt werden kann, um das dahinter liegende Material durchscheinen zu lassen. Auf dem Signet ist das Standeswappen sowie der Schriftzug „Montafoner Baukultur“ inklusive eines dreizeiligen Textes zu sehen. Durch das am Gebäude angebrachte Signet wird die Anerkennung für den Erhalt der Montafoner Baukultur öffentlich ersichtlich.

Die Jury

  • Barbara Keiler, Bundesdenkmalamt Abteilung Vorarlberg
  • Clemens Quirin, Vorarlberger Architekturinstitut
  • Thomas Mennel, Architekt
  • Raimund Rhomberg, Bauforschung